Donnerstag, 3. Juni 2010
40.
Ob es ein Zeichen des Friedens ist, an seinem 40. Geburtstag keine Wünsche mehr zu haben?
Als Kind konnte ich nie genug bekommen. Stundenlang blätterte ich in Prospekten. Wahrscheinlich hätte ein Kaufhaus nicht ausgereicht, all das zu fassen, was ich vom Leben erwartete.
Auch muss ich mir an meinem 40. Geburtstag keine Gedanken machen, wo die Jahre geblieben sind. Über jede Kinokarte führte ich Buch. Meine Bemühungen als Schriftsteller sind in Klarsichthüllen archiviert. Spätestens ab 30 ging ich sehr gewissenhaft um mit meiner Zeit. Im Rahmen des Generationenvertrages kann ich so Rechenschaft ablegen über all jene Nichtigkeiten, mit denen ich versucht habe, die Menschheit zu bereichern.
Wenn mir in 40 Jahren etwas gelungen ist, dann, vom kindlichen Herrn zum erwachsenen Diener zu reifen.
Ja, da ist tatsächlich ein letzter, ein immerwährender Geburtstagswunsch an das Himmelsrund: Dem Leben dort Werkzeug sein zu können, wo ich den Generationen, die auf Generationen folgen, am meisten von Nutzen bin.

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